Nachbericht OSI 2021 in Saarwellingen
Am vergangenen Wochenende (23. bis 25. Juli 2021) fand auf dem Reitgelände "Auf der Höh`" nach über einem Jahr endlich wieder das erste Turnier statt. Kurz nach Nennbeginn für das OSI (offenes Sportturnier der Islandpferde) zeichnete sich bereit der große Wunsch der Reiter nach einem solchen Turnier ab. Nach vielen arbeitsreichen Wochen und Monaten der Vorbereitung, vielen Abstimmungen mit Verband und Gemeinde, der Suche nach Sponsoren und besonders der intensiven Suche nach Helfern, präsentierte sich das Reitgelände in Saarwellingen immer mehr in seiner gewohnten Pracht.
Doch noch in den letzten Zügen überschattete plötzlich eine gewaltige Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 die Euphorie. Besonders stark betroffen waren Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sowie Teile von Sachsen, Thüringen und Bayern. Eine Schreckensmeldung jagte die nächste. Und plötzlich war es nicht mehr "weit weg", denn auch Vereinsmitglieder und Teilnehmer waren unter den Betroffenen.
Nach reiflicher Überlegung wurde der Entschluss gefasst, den Teilnehmern die dennoch anreisen konnten und wollten, so viel "Normalität" wie möglich zu gönnen. Erst kurz vor dem Turnier war alles vorbereitet und der Verein startklar. Denn trotz des Wunsches nach Normalität, mussten eine Vielzahl von Auflagen erfüllt und umgesetzt werden. Doch dann reisten die ersten Teilnehmer am Donnerstagnachmittag an und das Reitgelände verwandelte sich Stück für Stück in eine Turnierlandschaft mit den wundervollen Islandpferden.
Am Freitagmorgen startete die erste Prüfung bereits um 10 Uhr. Bei den Viergang-, Tölt- und Fünfgangprüfungen konnten die Islandpferde ihr besonderes Talent zeigen: Denn neben den Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp, beherrschen diese robusten Kleinpferde auch die Gangart Tölt und einige von Ihnen auch den Pass. Die letzte genannte Gangart wurde am Freitagnachmittag bei den Passrennen auf einer Strecke von 150 m und anschließend von 250 m unter Beweis gestellt. Hierbei starten die Pferde im Galopp und wechseln kurz darauf in den sogenannten Rennpass. Bei dieser Gangart entfaltet das Pferd eine enorme Kraft und scheint mit einer möglichen Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h fast zu fliegen.
Der Samstag begann bereits früh um 8:30 Uhr mit den ersten Prüfungen. Im Laufe des Tages durften nicht nur die Islandpferde, welche auch liebevoll als "Pferde aus Feuer und Eis" durch ihr Ursprungsland Island bezeichnet werden unter Beweis stellen, dass sie robust sind - sondern auch die Teilnehmer. Denn neben herrlichem Sonnenschein, gab es auch kräftigen Regen, Gewitter und erneut Sonne in mehrmaligem Wechsel. Allen Wetterlagen zum Trotz, erreichten viele Teilnehmer Bestleistungen und konnten sich für die Endausscheidungen am Sonntag qualifizieren.
Am Samstagabend gab es dann ein ganz besonderes Highlight: den Mitternachtstölt.
Mit phantasievollen Kostümen und aufwändigen Illuminationen wurden Reiter und Pferde auf das Event vorbereitet. Als die Nacht über dem Reitgelände alles in einen dunklen Schatten legte, begann gegen 21:30 Uhr der Mitternachtstölt. Und was war das für eine Stimmung!
Herzlichen Dank an die Teilnehmer und ihre Crews, aber auch einen herzlichen Dank an den Turnier-Sprecher Alex, der uns nicht nur immer gut gelaunt durch alle drei Turniertage leitete, sondern auch besonders zu diesem Event beitrug!
Doch viel Verschnaufpause blieb den Teilnehmern und Helfern nicht, denn auch der Sonntag startete bereits um 9:00 Uhr mit dem ersten Vorentscheid. Danach starteten die verschiedenen Endausscheidungen des dreitägigen Turniers. Und auch an diesem Tag mussten Pferde und Reiter allen Wetterlagen trotzen und erreichten dennoch top Leistungen. Der erste Vorsitzende des Reit- und Fahrverein Saarwellingen, Norbert Keusch, nahm es mit Humor und scherzte "Ein Gutes hat das Wetter ja irgendwie doch, es nimmt uns ein bisschen Arbeit ab und wir müssen die Bahn nicht ganz so oft selber wässern." Doch am Ende zeigte sich das Wetter nochmal von seiner besten Seite und die letzten Finale durften nochmal bei strahlendem Sonnenschein ausgetragen werden.
Der Verein möchte seinen zahlreichen Helfern vor und hinter den Kulissen herzlichst danken!
Denn ohne diese tatkräftige Unterstützung, ob im Vorfeld, beim Aufbau, während der Veranstaltung oder beim Abbau, wäre ein solches Turnier absolut unmöglich!
Marie Meier